Geologie

Die Triaszeit, die älteste Epoche des Erdmittelalters, währte rund 50 Millionen Jahre; sie begann vor etwa 250 und endete vor 200 Millionen Jahren. Die Gesteine der drei Zeitabschnitte Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper beschränken sich im wesentlichen auf Mitteleuropa. Dieses begrenzte Ablagerungsgebiet, der Bereich der germanischen Trias, dominiert die Oberflächengestalt Thüringens.

Buntsandstein

Nach dem großen Aussterben der Meeresfaunen vor 251 Millionen Jahren begann mit dem Buntsandstein ein neuer erdgeschichtlicher Abschnitt. Die Überreste des Zechstein-Meeres verlandeten immer mehr. Weiträumige Flußsysteme und episodische Schichtfluten lagerten mächtige Sande und Tone auf dem Festland ab. Rotbraune, gelbe oder grünlichgraue Sandsteine wechseln in bunter Folge mit Tonsteinen. So entstand der Name Buntsandstein für diesen 8 Millionen Jahre andauernden Zeitabschnitt. Die Mächtigkeit dieser Schichten beträgt in Thüringen 500 bis 720 m.

Im Unteren Buntsandstein vollzog sich noch ein leicht salziger Ausklang der Zechstein-Zeit. Neben den Sandsteinen lagerten sich Salztone in flachen, etwas übersalzenen und öfter austrocknenden Endseen ab. In diesem Milieu fühlten sich die kleinen Muschelschalenkrebse (Conchostracen) sehr wohl. Es gab viele Arten dieser recht häufigen Blattfußkrebse, so daß man sie als Leitfossilien für die Untergliederung des Buntsandsteins nutzen kann.
Eine Besonderheit dieser Schichtenfolge sind die sogenannten Rogensteine. Diese kleinkugeligen (oolithischen) Kalksteine entstanden in flachen, übersalzenen Seen. Vor allem im nördlichen Harzvorland gehen die Rogensteine in bis 1,5 m hohe Stromatolithen-Riffe über.

Der Mittlere Buntsandstein war eine ausgesprochene Festlandszeit. Typisch sind großflächige Sandschüttungen in weit ausgedehnten Flußlandschaften. Kurzzeitige Überschwemmungen wechselten mit langen Austrocknungsphasen (Trockenrisse). In diesem Landschaftsraum lebten sehr viele Landsaurier, die ihre Spuren im Schlamm hinterließen. Chirotherium - die Fährte des Handtieres ist das bekannteste Fossil des Buntsandsteins. Aber es gab auch viele sehr kleine Fährten, die von anderen Reptilien, ja sogar den ältesten Schildkröten stammen. Besonders reich an Saurierfährten ist der Thüringer Chirotheriensandstein im ausgehenden Mittleren Buntsandstein (Solling-Folge).

Der Obere Buntsandstein (=Röt) leitet zum Muschelkalk über. Weite Bereiche Nord- und Mitteleuropas kippten als Landscholle nach Süden, so daß Frischwasser aus dem südlichen Weltmeer Tethys durch die Ostkarpaten-Pforte über Südpolen in das Germanische Becken strömen konnte. Es entstand ein flaches Lagunenmeer, in dem sich rote Salztone, Kalksteine, Gips und sogar bis 100 m mächtige Steinsalze bildeten (Salinar-Röt).
Der flache Ammonit Beneckeia tenuis sowie die Muscheln Costatoria costata und Myophoria vulgaris sind charakteristisch für diese Meeresablagerungen (Leitfossilien).