Das besondere Fossil
November 2008- Podichnus centrifugalis BROMLEY & SURLYK 1973 auf Coenothyris vulgaris (SCHLOTHEIM 1820)
Bei dieser 3,5 cm messenden Coenothyris vulgaris hinterliessen 4 Artgenossen
asymmetrische Anheftnarben ihrer Stiele. FO: Zwischenschichten Niesen Slg. O. Schmid |
Definition und Beschreibung:
Podichnus ist ein Ichnofossil und bedeutet übersetzt "Fußspur" und bezeichnet eine mehr
oder weniger kompakte Ansammlung kleiner Gruben oder zylindrischer Löcher im harten,
kalkigen Substrat, wobei die mittig liegenden Vertiefungen senkrecht, die weiter aussen
liegenden größer, schräg zur Oberfläche und dabei tiefer in das Substrat eindringen.
Verantwortlich für Podichnus centrifugalis sind Ätzspuren der Stiele von Terebrateln.
Nachgewiesen ist die Spur vom Silur bis in die heutige Zeit.
Ökologie:
Die unscheinbare und leicht zu zu übersehende Spur Podichnus centrifugalis kann überall dort vorkommen, wo wir es mit Massenvorkommen von Terebrateln zu tun haben. Durch die schon vorhandenen Terebratelmassen hefteten sich die Larven von Coenothyris vulgaris einfach an ihren Artgenossen fest, auch dann, wie in manchen Fällen beobachtet, ringsherum noch genügend freier Hartgrund zur Besiedlung zur Verfügung stand.
Literatur:
MALKOWSKI, K. (1975): Attachment scars of the brachiopod Coenothyris vulgaris (SCHLOTHEIM, 1820) from the Muschelkalk of Upper Silesia - acta geol. polonica, 25, 275-283; Warschau
HAGDORN, H. (1982a): Epökie von Encrinus Liliiformis LAMARCK auf Coenothyris vulgaris (SCHLOTHEIM) - Veröff. Natkde.-Mus. Bielefeld, 4, 35-38; Bielefeld